Social Media selber machen?

Immer wieder treffe ich Geschäftsführer aus diversen Branchen an, die die Bewirtschaftung ihrer Social Media-Kanäle am liebsten komplett durch eine externe Person oder Agentur bewirtschaften lassen würden. So auch letzte Woche, als mich eine Kundin gefragt hat, ob ich für sie nicht „das Ganze mit Facebook“ machen könnte. Das darauffolgende Gespräch hat mich zum Schreiben dieses Artikels inspiriert. Es fehle meiner Kundin gemäss eigenen Erläuterungen an fachlichem Know-how und an generellem Interesse, sich mit dem Thema Social Media zu befassen. Dabei ist sie nicht die einzige. Warum Facebook, Twitter, Youtube und Co. aus meiner Erfahrung trotzdem durch das eigene Unternehmen und nicht komplett durch einen externen Partner geführt werden sollen, erkläre ich in diesem Artikel.

Was unterscheidet Social Media von klassischen Medien?

Zunächst ist wichtig zu wissen, dass Social Media kein „normaler“ Werbekanal wie ein Plakat, eine Broschüre oder ein Radiospot sind. Zwei entscheidende Unterschiede zwischen Social Media und den klassischen Medien sind folgende:

  1. Durch die Netzwerkeffekte (jeder kennt jeden über 6 Ecken) kann man mit einer Mitteilung eine riesige Anzahl Menschen erreichen. Dies geschieht dadurch, dass Benutzer Ihre Inhalte spannend finden und mit ihrem Netzwerk teilen.
  2. Benutzer können über Social Media direkt und zeitunabhängig mit dem Unternehmen interagieren (über Reaktionen, Kommentare, Bewertungen, Direktnachrichten etc.).

Social Media ist also definitiv mehr als ein Werbekanal. Es ist zugleich auch ein Akquisitions-, Kundendienst- und Veranstaltungstool  – ein gewaltiges Instrument also, um in verschiedenen Bereichen direkt mit (potentiellen) Kunden sprechen zu können. Willst du diese Chance wirklich in fremde Hände geben?

5 Gründe, weshalb Social Media Unternehmenssache ist

Die folgenden fünf Gründe fassen zusammen, weshalb Social Media die Sache deines eigenen Unternehmens sein sollte:

  • Grund #1: Du kannst direkte Dialoge mit (potentiellen) Kunden führen. Social Media bietet dir die einzigartige Möglichkeit, einfach und direkt mit Kunden über deine Marke, Produkte und dein Unternehmen zu sprechen. Ein Externer kann dein Herzblut und deine Argumente für ein Produkt oder eine Dienstleistung weit weniger gut vermitteln als du selber.
  • Grund #2: Du weisst, was Ihre Kunden bewegt. Du hast die einzigartige Möglichkeit, Fragen und Anregungen deiner Fangemeinde direkt zu beantworten. So weisst du jederzeit, was deine Fangemeinde beschäftigt. Diese Informationen kannst du nutzen, um beispielsweise neue Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln oder um ein Dossier mit den meist gestellten Fragen und Antworten für die Webseite zusammenzustellen. Übrigens: hast du Angst vor einem Shitstorm? Dann kann ich dich beruhigen, denn man spricht sowieso über dein Unternehmen, ob du bei Social Media dabei bist oder nicht. Erst wenn du jedoch mitmachst, kannst du aktiv Stellung zu positiven und negativen Kommentaren nehmen. Nutze diese Chance.
  • Grund #3: Du kannst Authentizität vermitteln. Du pflegst eine ganz individuelle Unternehmenssprache, einen eigenen Spirit. Die Kunden merken, wenn zum Beispiel auf Facebook mit einer anderen Sprache gesprochen wird als im Rest deines Unternehmens.
  • Grund #4: Du kannst selber definieren, worüber du sprechen möchtest. Die Inhalte für Social Media leiten sich von deiner Unternehmensstrategie ab. Du definierst, worüber du sprechen möchtest und worüber nicht. Externe sollen hier nur begleiten, nicht die komplette Strategiearbeit übernehmen, da du hier besser Bescheid weisst.
  • Grund #5: Du reduzierst deinen Aufwand. Der Koordinationsaufwand und die externen Kosten sind geringer, wenn du deine Inhalte selber aufbereitest und nicht ein Externer die kompletten Inhalte für dich erstellen muss. So kannst du nicht nur Kosten sparen sondern auch kurzfristig wichtige Inhalte effizient publizieren.

Dabei meine ich keinesfalls, dass du alles rund um Social Media selber machen solltest. Hast du nur wenig Zeit für die operative Betreuung der Kanäle oder weisst du nicht genau, wie man Inhalte in Social Media erfolgreich publiziert? Dann macht es sogar grossen Sinn, einen externen Koordinator beizuziehen, der regelmässig die geplanten Inhalte bei dir einfordert, diese dann schön verpackt und publiziert. Aber die Inhalte für Social Media müssen deine Handschrift tragen.

Du bekommst täglich eins zu eins mit, was in deinem Unternehmen geschieht: Ein anstehender Umbau, ein grosses Kundenprojekt, das Firmenfest, neue Produkte und so weiter. Social Media-Kanäle funktionieren am besten, wenn man genau solche Geschichten erzählt. Und die Geschichten deines Unternehmens kennst du selber am besten. Du musst also die Ideen für die Inhalte liefern, die publiziert werden. Egal, ob die Social Media-Kanäle von dir oder extern gepflegt werden.

Der wichtigste Teil, den du als Unternehmen unbedingt selber machen sollten, ist das Dialog-Management. Nutze die Chance, die dir die Social Media-Kanäle bieten und trete in Kontakt mit deinen Fans und Followern, die bestehende und potentielle Kunden sind. Natürlich ist es wichtig, zunächst die Grundlagen zur Kommunikation im Internet zu kennen, bevor du loslegen kannst. Auch hier macht externe Unterstützung in einem ersten Schritt Sinn.

Fazit

Es ist ein Trugschluss, zu glauben, dass man das Social Media Management erfolgreich komplett outsourcen und Facebook jemand anders „machen lassen“ kann. Auch ein externer Social Media Manager benötigt laufend neue Inhalte von dir, um deine Kanäle erfolgreich zu bewirtschaften. Entwickle eine Content Strategie und definiere, wann du in welchem Kanal über was sprechen willst (Redaktionsplan). Die Inhalte solltest du selber erstellen. So sparst du Geld und verleihst dem Inhalt deine persönliche Note. Für die Publikation des Inhalts macht es Sinn, sich Hilfe von einem Profi zu holen. Den Dialog mit der Fangemeinde solltest du wiederum selber führen.

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